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Wilde Wonneproppen

Ab dem Frühjahr beginnt auch bei uns in der Praxis die Zeit, in der vermehrt Wildtiere bei uns anlaufen. Jungtiere, die gefunden wurden; Igel, die zu schwach aus dem Winterschlaf kommen oder bei unvorsichtigen Mäharbeiten oft lebensbedrohlich verletzt werden; Fledermäuse, die an Fliegenfallen hängen bleiben und sich dabei die Flughaut massiv verletzen; Vogelnester, die abstürzen; Wasservögel, die sich in Plastik oder Schnur verfangen... die Liste ist lang und leider können wir nicht immer (rechtzeitig) helfen.


Für uns sind die wilden Patienten eine Bereicherung in unserem Arbeitsalltag. Jedoch stellen sie uns auch vor große Herausforderungen: zum einen fachlich, denn Wildtier-Medikamentierung ist ein wenig behandeltes Feld, das viel Erfahrung und fortlaufende Weiterbildung erfordert, welche oft von den Tierärzten ehrenamtlich und in ihrer Freizeit erfolgt. Zum anderen, weil die Versorgung, Pflege und Auswilderung von Wildtieren zeitintensiv ist und in fachlich geschulte Hände gehört. Weil es uns ein großes Anliegen und eine Herzenssache ist, engagiert sich das gesamte Praxisteam in diesem Bereich und verwendet viel der persönlichen Freizeit darauf, den Wildlingen einen neuen Start zu ermöglichen. Darüber hinaus pflegen wir Kontakte zu verschiedenen Experten, Wildtierstationen und engagierten Mitbürgern, um sicherzugehen, dass Findlinge und Pfleglinge in die richtigen Hände gelangen und so eine echte Chance haben.

 

Sie möchten wir bitten, Wildtiere nur dann bei sich aufzunehmen, wenn dies notwendig ist und Sie sich fachliche Unterstützung dazu holen. Wenn Sie Fragen zu den wilden Gästen in Ihrem Garten haben, sprechen Sie uns gerne an. Und wenn Sie das Engagement unserer Praxis in diesem Bereich unterstützen möchten, können Sie bei Ihrem nächsten Besuch unsere Spendendose nutzen, über die wir einen Teil der Kosten auffangen.

Doch nun noch ein paar Schnappschüsse unserer Gäste - die Eichhörnchen vom März (erstes Bild) konnten wir im Mai bereits erfolgreich auswildern!