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So werden Gärten zum Igelparadies

Igel sind gern gesehene Gäste in den meisten Gärten. Nicht nur, dass sie Indikatoren für ein intaktes Ökosystem sind, sie vertilgen auch Schnecken, Insekten und Larven. Was man tun kann um den eigenen Garten Igel-freundlich zu gestalten und den stacheligen Helfern einen  artgerechten Lebensraum zur Verfügung zu stellen haben, haben wir hier zusammen getragen.

 

Laub- und Reisighaufen...

… als Winterquartier und Schlafmöglichkeit im Garten belassen. Als Winterschläfer suchen sich Igel im Winter einen Ort, an dem sie die kalten Monate verschlafen möchten um dann im März/ April wieder wach zu werden. Besonders geeignet als Quartier sind Laub- und Reisighaufen an einem geschützten Ort. Wichtig ist, diese Rückzugsmöglichkeiten dann nicht im Winter 

'aufzuräumen', denn eine Störung kann für einen Igel lebensbedrohlich werden.

 

Zugänglichkeit...

… des Gartens gewährleisten. Igel können zwar klettern, doch (zu hohe) Mauern oder enge Zäune sind ein unpassierbares Hindernis für die Nützlinge. Durschlupfe in Mauern oder eine gekürzte Latte am Zaun unter dem man durchschlüpfen kann machen den Garten für den Igel zugänglich. Dabei dürfen diese Ein- und Ausgänge nicht zu klein sein: ca. 10x10 cm sollten sie auf jeden Fall haben.

 

Schneckenkorn und Kunstdünger...

… sollten Mittel sein auf die im Igel-freundlichen Garten verzichtet wird, ebenso wie auf Rattengift oder andere toxische Substanzen. Dies sind tödliche Gefahren für Igel – ebenso wie für viele andere tierische Garten-Gäste.

 

Schächte und Gruben...

… ebenso wie tiefe Rinnen abdecken. Igel können zum Teil sehr gut klettern – aber auch nur wenn die Wände bzw. Hindernisse nicht zu glatt sind. Schächte oder Gruben, in welche die stacheligen Besucher bei ihren nächtlichen Streifzügen stürzen können, sind lebensbedrohend. Können die Igel sich nicht befreien, verdursten und/oder verhungern sie.

 

Tränkeschalen aufstellen...

... oder den Randbereich eines Teichs so gestalten, dass kleine Tiere wie Igel gefahrlos trinken können, ohne dabei ins Wasser zu fallen. Der Zugang zu frischem Wasser ist ein großer Faktor, wenn es darum geht den Garten für Igel attraktiv zu gestalten. 

 

Englischer Rasen...

… ist für die meisten Wildtiere, auch für Igel, eine tote Fläche auf der sie keine Deckung und auch keine Nahrung finden. Gehört eine Rasenfläche zum Gartenkonzept, dann können Randbepflanzungen, niedrige Sträucher, Staudenbeete und nicht zu 'aufgeräumte' Beete dafür sorgen, dass Igel vielleicht doch zu Besuch kommen. Indem man wilde Ecken zulässt, macht man den Garten für viele Tiere erschließbar.

 

Frühjahresputz...

… mit Rücksicht vornehmen. Viele Igel schlafen bis lange in den März und April hinein. Wenn man also im Frühjahr beginnt, wieder im Garten zu werkeln, dann sollte man dies berücksichtigen: Laubhaufen oder andere Rückzugsmöglichkeiten nicht zu früh aufräumen, sondern damit lieber bis Ende April warten.

 

Mäharbeiten...

… mit Vorsicht vornehmen. Igel sind nachtaktiv und schlafen daher tagsüber oft in Hecken, Sträuchern und anderem dichten Bewuchs. Beim Mähen insbesondere an solchen Randbereichen deshalb unbedingt darauf achten und vorher nachsehen, damit die Igel nicht verletzt oder 

verstümmelt werden. Verzichten Sie darauf, Ihren Mähroboter in der Dämmerung oder sogar nachts arbeiten zu lassen. Igel mit Verletzungen durch Mäher, Sensen und andere Schneidmesser gehören leider zu häufigen Gästen in unserer Praxis - oft mit fatalen Verletzungen.

 

Komposthaufen...

… für Igel zugänglich machen. Dort finden Igel viel Nahrung und Unterschlupf. Komposthaufen immer mit Vorsicht versetzen; mit die häufigste Verletzungsursache sind Gabelzinken, die Igel beim achtlosen Hineinstechen tödlich verletzen können. Ab September den Kompost am besten nicht mehr bewegen, denn nicht selten dienen sie als Kinderstube und beherbergen Nester mit 

Jungtieren. 

 

Lagerfeuer...

... umschichten, ehe man den Haufen anzündet. Holz und Reisig für Oster- oder Sonnenwendfeuer werden oft schon Tage zuvor zusammengetragen, sodass Igel nicht selten in diesen Haufen ein vermeintlich idealen Unterschlupf sehen. Zündet man einen solchen Haufen dann ohne Umschichten an, so wird er zur tödlichen Falle.